Montag, 2. November 2009

Bärmann schrieb am 2.11.2009 folgendes:

  • Sollten wir nicht gegen Pabo gewinnen, ist der offen aus Ausrufezeichen Ausrufezeichen Ausrufezeichen Ausrufezeichen Ausrufezeichen Ausrufezeichen

    Dann rollen Köpfe.....

    Hoffe aber, das wir das packen, egal wie.....

Sehr geehrter Herr Dr. däm. Dativkompositum,

wie ist dieses sprachliche Phänomen zu erklären?
Um rasche Hilfe bittet Sie wie immer hoch Ergebens ihr allseits geschätzter Kollege

Kleinkarierter Korinthenkacker




Lieber Leser!

Hier haben wir es mit einem ganz besonderen Phänomen zu tun: Der graphemisch-orthograpischen Methodik, Kurzvokale im Schriftbild abzubilden. Die Wörter Ofen und offen bilden semantisch grundverschiedene Dinge der außersprachlichen Welt ab. Schreiben wir sie jedoch nieder, unterscheiden sie sich bloß durch ein einzelnes Graphem: f.

Dies ist umso imposanter, als dass der phonologische Unterschied mitnichten beim Doppel-f zu suchen ist. Beide Wörter - probieren sie es ruhig aus - sprechen wir mit einem einzelnen f-Laut. Viel eher ist es das o, welches im Lexem Ofen lang ausgesprochen wird, während es bei offen verkürzt aus dem Munde entfleucht. Vergleichen wir in Lautschrift:

Ofen - [o:fən]

offen - [ofən]

Uns wird gewahr, dass entgegen der häufig publizierten Faustregel, man schreibe in der Regel, wie man spricht, in diesem Fall das Gegenteil zutrifft. Den o-Laut selbst seiner Länge nach anzupassen ist uns im Deutschen sehr wohl möglich (Moor, Moos etc.). Wir erkennen hieran, wie kompliziert es zu weilen sein kann, sich am reinen Klang der Worte Orientierung ob dessen normativer Orthographie einholen zu wollen.

Es grüßt Sie erneut,

Ihr Dr. däm. Determinativkompositum

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